Messe-Herbst mit Edkimo

Morgens und abends unter der Woche ist es im ICE gerade richtig voll. Denn es ist Messe-Herbst! Auch wir von Edkimo waren bei einigen Veranstaltungen und Online-Konferenzen dabei und haben wertvolle Eindrücke gesammelt – zur Kultur der Digitalität, digital Wellbeing und digital Detox und vielen Themen, welche die Bildungswelt gerade bewegen. Hier ein Überblick:

NAVIGATOR BD

Los ging unser Messe-Herbst strengenommen noch im Sommer. Edkimo Mitarbeiterin Alena war am 5. September 2024 bei der Online-Vorstellung des Navigator BD.

Titelbild des Navigator Bildung Digitalisierung.

Treppauf und Treppab. So sieht’s aus mit dem digitalen Wandel an deutschen Schulen. Titelbild des Navigator BD.

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann hier angesehen werden: YouTube-Link. Auf der Website des Forum Bildung Digitalisierung heißt es zur Veröffentlichung des Navigator BD:

„Der Navigator Bildung Digitalisierung (Navigator BD) wirft erstmals einen thematisch systematisierten Gesamtblick auf den Stand der digitalen Transformation im schulischen Bildungsbereich in Deutschland. Er identifiziert ausgehend von drei strategischen Handlungsfeldern – Haltung zur Kultur der Digitalität, Digital-förderliche Rahmenbedingungen und Digital-didaktische Konzepte und Qualifizierung – 21 relevante Themenfelder, die als übergreifende Indikatoren dienen können, um den Stand der digitalen Transformation systemisch zu erfassen. […] Aus der Analyse ergeben sich Orientierungsimpulse für zukünftige Entwicklungen und für ein systematisches Bildungsmonitoring der digitalen Transformation.“ (https://www.forumbd.de/projekte/navigator-bd)

Klingt sinnvoll, aber auch nach einem ganz schönen Brocken. Drei strategische Handlungsfelder, 21 relevante Themenfelder, wo soll man da nur anfangen? Statt sich davon gefühlt erschlagen zu fühlen und am Ende doch mit einer Mischung aus Faszination und Befangenheit zurückzubleiben, hat sich Alena einen Fokus gesetzt, nämlich…

Die Haltung zur Kultur der Digitalität

Vorab, Digitalität in Schule bedeutet nicht, dass digitale Medien einfach auf das bisherige System „draufgesetzt“ werden und irgendwie integriert. Nein, der eigentliche Ansatz erinnert an das Konzept der Inklusion. Nämlich ein grundsätzlicher Aushandlungsprozess von allen an Schule Beteiligten – ja, auch Schüler*innen – darüber, wie Schule und Unterricht unter digitalen Bedingungen aussehen kann und sollte. Die Haltung zur Kultur der Digitalität schaut auf die Stärken und Potentiale im Jetzt und formt die Zukunft. Die Haltung zur Kultur der Digitalität stiftet einen Transformationsprozess an.

Das mag für die eine oder andere wieder ein wenig zu ungenau klingen. Denn hier wird klares Bild gezeichnet, stattdessen wird von uns verlangt agil, dynamisch, kompetent, flexibel, umfassend, aktiv und souverän auf den Prozess einzugehen. Und das ist schwer! Veränderung ist hart und dann (psst: Spoiler!) auch noch zu wissen, dass dieser Prozess nie abgeschlossen sein wird, klingt in manchen Ohren nicht sehr erstrebenswert. Wann dürfen wir denn mal ruhen und einfach „nur“ unterrichten? Ja, da gehen die Gewohnheit und die leistungs-, ziel- und produktorientierten Blickwinkel von vielen Lehrkräften erstmal auf Grundeis.

Und gleichzeitig: Wir sind doch schon mittendrin!

Digitalität betrifft alle und ist die Lebenswelt der Schüler*innen. Wie können wir da noch weggucken? Mindestens die Schüler*innen erkennen deutlich, ob die Haltung der Lehrenden aufgeschlossen gegenüber Digitaltiät ist oder eben nicht. Gabriel Brommer, Schüler in Waiblingen und eingeladener Teilnehmer an der Diskussion, hält fest: „Meine Generation ist mit digitalen Geräten aufgewachsen. Insofern haben wir alle ein Bewusstsein dafür, dass sich Schule in der Kultur der Digitalität verändern muss.“

Statt die Klassentür hinter sich zu schließen, um sich ja nicht über die Schulter gucken zu lassen, könnten wir voneinander lernen und uns die Dinge, die an anderen Schulen oder gar in anderen Klassenzimmern gut funktionieren abgucken und bei uns ausprobieren. Wir könnten uns der Digitalität zuwenden. Das bedeutet nicht, dass alle Vorbehalte über Bord geworfen werden müssen. Es bedeutet zu wachsen und zu lernen und auch vermeintliches Scheitern als ein Ausprobieren zu konnotieren. Scheitern tun wir sowieso schon, indem wir uns nicht mit Digitalität auseinandersetzen.

Und, findet nicht jede*r einen Punkt unter diesen Überschriften des Navigator BD, dem man zugeneigt ist und Interesse weckt? Schauen Sie doch mal auf diese Abbildung aus dem Navigator BD und lassen sich davon inspirieren.

Transformationsrelevante Themenfelder

Transformationsrelevante Themenfelder im Sinne übergeordneter Indikatoren der digitalen Transformation im schulischen
Bildungsbereich im Handlungsfeld „Haltung zur Kultur der Digitalität“

Wie kommen wir zu einer Haltung zur Kultur der Digitalität? Transformationsrelevante Themenfelder gibt es einige…

Edkimo-Mitarbeiterin und angehende Grundschullehrerin Alena findet den Bereich “Partizipation und Teilhabe” am spannendsten. Und sagt nach dieser Veranstaltung: “Ich finde es hilfreich, dass es eine Handlungsreichung wie den Navigator Bildung Digitalisierung gibt. Digitalität und der damit verbundene Prozess wird hier gut vermittelt und ich muss nicht das Rad neu erfinden.”

So verstanden ist der Navigator BD ein sehr unterstützendes Werkzeug, nicht zuletzt auch für Schulleitungen. Und wenn Sie nun Lust bekommen haben, mal eine Bestandsaufnahme zum Stand der Digitalisierung an Ihrer Schule durchzuführen, haben wir bei Edkimo diesen kurzen Fragebogen mit 24 Ja-Nein-Fragen für Sie erstellt. Die Teilnahme dauert nur 5 Minuten und ist kostenlos und unverbindlich. Auf Grundlage Ihrer Antworten erhalten Sie direkt im Anschluss einen persönlichen Ergebnisbericht als PDF zu den größten Stärken und Potentialen an Ihrer Schule. 

Kompetenzverbund Lernen:digital

Als weiteren, jedoch eher wissenschaftlich orientierten Kongress, hat sich Alena in diesem Messe-Herbst auf den Weg zur Universität Potsdam gemacht. Vom 30. September bis zum 2. Oktober 2024 lud dort der Kompetenzverbund lernen:digital zur ersten Tagung ein: „Digitale Transformation für Schule und Lehrkräftebildung gestalten“. Passenderweise ging es hier auch viel um die gemeinsame Haltung gegenüber Digitalität. Ein interessantes Bild hat dazu ein Diskussionsteilnehmer zum Thema der Verteilung von Aufgabenbereichen innerhalb des Kollegiums gezeichnet:

“Schauen wir uns ein Fußballspielfeld an und die dazugehörigen Spielerinnen. So sind auch da im Team nicht alle Stürmerinnen. Nein, das Team ist gut verteilt auf dem Spielfeld und jede hat ihre passende Aufgabe, wobei sie die ganze Zeit miteinander kommunizieren. Auf der Bank zu sitzen, heißt auch mitzukommunizieren, anzufeuern und den Spielfluss zu analysieren. Eine Aufgabe, die häufig unterschätzt wird. Genauso ist es im Kollegium und dem Wissen, den Kompetenzen und Fähigkeiten bezüglich der Digitalität.”

Fazit: Nur im Team kann ein guter Spielfluss entstehen. Dabei bringen alle ihre individuellen Fähigkeiten mit und finden im Austausch eine gute Spielposition.

Digital Wellbeing und digital Detox

Digitalität heißt nicht einfach nur “mehr Technik”, sondern beinhaltet auch digital Wellbeing, also einen gesunden Umgang damit und auch die Frage, wann einfach mal Sendepause ist. Denn von Zeit zu Zeit ist auch digital Detox super wichtig. Beispielsweise kann das bedeuten, dass im Kollegium und mit den Schüler*innen gemeinsam entschieden wird, dass weder den Schüler*innen, den Eltern noch Kolleg*innen über das Wochenende Nachrichten im Schulchat gesendet werden. Also kleine Umgangsweisen, die den digitalen Stress reduzieren. Hier schlägt das Feedbackherz von Edkimo-Mitarbeiterin Alena höher. Wenn Kommunikation der Schlüssel ist, um eine gesunde Haltung gegenüber der Digitalität in Schule zu etablieren.

Excitingedu2024

“Ich weiß gar nicht, wieso wir da in den letzten Jahren nicht waren! Da müssen wir unbedingt nächstes Jahr mit edkimo präsent sein!” Das waren die Worte von Alena nach ihrem dritten Kongress, den sie für Edkimo besucht hat. Bei der excitingedu Konferenz am 9. und 10. Oktober 2024 in Berlin gab es neben vielen Workshops und Vorträgen immer wieder die Gelegenheit, sich im Forum zu unterhalten und viele innovative großartige Unternehmen kennenzulernen, die Digitalität in der Schule Wirklichkeit werden lassen. Da gehört auch Edkimo definitiv auch dazu!

Warum noch lernen?

Besonders motivierend war der Workshop für Schulträger und Bildungsinteressierte unter dem Motto „Schulträger 2024: Lessons Learned or not? Was kommt als Nächstes?“. Das Gespräch mit Norman Jahn und Udo Kempers hob Zusammenarbeit, Gemeinsames Lernen, Kommunikation auf Augenhöhe, Neugierde und „Einfach machen“ heraus. Spannend war als persönlicher Abschluss der Konferenz das Gespräch zwischen Bob Blume und Murat Alpoguz zum Thema „Warum noch lernen?“

Selfie mit Bildungsinfluencer Bob Blume und Alena nach dem Panel “Warum noch lernen?” auf dem #excitingedu Kongress 2024

EdTech Next Summit

“Edkimo. Wie wir wurden, was wir sind”. Bei dem “größten EdTech Event in Deutschland”, dem EdTech Next Summit am 24. Oktober in Bielefeld war Edkimo nicht nur Zuhörerin, sondern lieferte auch einen eigenen Beitrag.

Mitgründerin Jessica illustrierte die Edkimo-Gründungsstory in einer kurzweiligen Präsentation mit Daumenskala und Smileys. Was haben wir nach zehn Jahren im deutschen Schulmarkt bspw. im Bereich “Marketing”, bei der “Zielgruppe Lehrkräfte” oder beim Thema “Förderalismus”gelernt? Und welches sind Dos oder Don’ts, die wir auch an andere Startups weitergeben können?

Edkimo Mitgründerin Jessica auf der EdTech Next Summit 2024

Just smile! Edkimo Mitgründerin Jessica bei Ihrer Präsentation auf dem EdTech Next Summit in Bielefeld.

Das EdTech Next Summit ist ein jährliches Sehen und Wiedersehen, zum Beispiel mit unseren Netzwerkpartnern aus dem EdTech Verband e.V. Und das bei leckerem Essen und diesmal in einer witzigen Location, dem Lenkwerk in Bielefeld, in einer Halle, in der sonst stylische Oldtimer zu Verkauf stehen (oder einfach nur bewundert werden können).

EdTech Next Summit 2024 im Lenkwerk Bielefeld

Zwischen alten VW-Bussen und EdTech-Enthusiast*innen im Bielefelder Lenkwerk.

Als interessante Inputs von anderen Vortragenden nimmt Jessica vor allem mit: Ja, auch iserv-Geschäftsführer Martin Hüppe schätzt den deutschen Bildungsmarkt ähnlich komplex ein wie wir. Und, danke Robert Reuther von 45 Minuten, von euch können wir in Sachen Social Media noch einiges lernen. Bielefeld, wir kommen auf jeden Fall wieder – und nehmen dafür auch einen vollen ICE dafür in Kauf.

Wir wünschen Ihnen und euch noch einen spannenden Herbst – ob mit oder ohne Veranstaltungen.

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