Feedback ist ein ständiger Dialog auf Augenhöhe

“Feedback bedeutet für uns, sich durch Rückmeldungen zu verbessern. Denn wer aufgehört hat, besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.”

Andreas Dietwald und Dagmar Louran-Pergantis, Goethe-Gymnasium Kassel, Hessen
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Warum habt ihr euch an eurer Schule für Edkimo entschieden?

Vor der Einführung von Edkimo haben wir zuerst 2010 mit Papierfragebögen gearbeitet, bis die für die Organisation der schulischen Feedbackprozesse verantwortliche Arbeitsgruppe 2011 einen eigenen Online-Fragebogen entwickelt hatte. Dieser war durch den Einsatz einer speziellen Umfrage-Internetseite nutzbar, aber erforderte für jeden teilnehmenden Schüler einen Zugangscode, der von den Lehrern verteilt wurde. Bei Verlust der Codes gab es nur schwer Ersatz, und für jedes Fach bekamen die Schüler einen gesonderten Zugang. Die Nutzung der Seite verursachte regelmäßige Kosten und erforderte eine Wartung. Das System funktionierte, aber war eben recht kompliziert und nicht situativ anpassbar.
Bei Edkimo sprach uns sofort die hohe Nutzerfreundlichkeit an: Schüler können Fragebögen direkt mit dem Smartphone beantworten und auch Kollegen, die nichts mit Technik am Hut haben, kommen mit Edkimo schnell zurecht. Die App ermöglicht situatives Feedback und ist je nach Anforderung anpassbar. Als uns Sebastian Waack, der uns über unsere Feedback-Website gefunden hatte, Ende 2014 kontaktierte, waren wir deshalb gern bereit, als Pilotschule die Edkimo-App zu testen und für die Schulpraxis gemeinsam weiterzuentwickeln.
 

Wie wurde an eurer Schule vorher Feedback eingeholt?

Das Goethe-Gymnasium Kassel führt seit 2011 regelmäßig und verbindlich Feedbackprozesse durch, und das auf mehreren Ebenen: Schülerfeedback, Feedback des Kollegiums an die Schulleitung sowie Elternfeedback. Zwei Jahre zuvor waren wir über einen ZEIT-Artikel auf das Fontane-Gymnasium Rangsdorf (Brandenburg) aufmerksam geworden, an dem seit Jahren erfolgreich Feedbackprozesse durchführt wurden. Das machte uns neugierig! Wir nahmen Kontakt mit der Schule auf und interessierte Kolleg/innen und Schüler/innen machten eine Fortbildung mit der dortigen Schulleitung. Daraus entstand unsere Feedback-AG, die sich seitdem für eine nachhaltige Feedbackkultur an unserer Schule stark macht.
 

Welche Herausforderungen gab es bei der Einführung von Edkimo?

Natürlich sind für technische Neuerungen nicht alle Kollegen sofort zu begeistern. Das betrifft auch die Einführung der Edkimo-App. Manche Lehrkräfte waren zunächst etwas skeptisch und befürchteten Mehraufwand. Auch die Frage des Datenschutzes wurde wie schon vorher bei unserem PC-Programm auch bei der App wieder thematisiert. Doch die positiven Rückmeldungen von Seiten der Kollegen, aber auch von den Schülern überzeugten nach und nach immer mehr von ihnen. Heute nutzt mehr als die Hälfte der Kollegen am Goethe-Gymnasium Edkimo, um Schülerfeedback einzuholen. Tendenz steigend.
 

Welches sind die nächsten Schritte in Sachen Feedbackkultur?

Unser Ziel ist es, möglichst alle Kolleg/innen am Goethe-Gymnasium für Feedback mit der Edkimo-App zu gewinnen. Nicht immer stehen Lehrkräfte der Bewertung durch die Schüler offen gegenüber. Und nicht immer erkennen Schüler/innen sofort den Sinn von Feedbackprozessen. Feedback sollte ohne Zwang eine Selbstverständlichkeit werden und flexibel nach einer Stunde, einer Einheit, einem Halbjahr etc. eingesetzt werden. Gerade durch das sich jeweils anschließende Feedbackgespräch entstehen sinnvolle Lern- und Veränderungsprozesse. Feedback heißt: Feedback geben, aber auch Feedback nehmen, ein ständiger Dialog auf Augenhöhe.
 
 

Feedback AG am Goethe-Gymnasium Kassel

 
Dagmar Louran-Pergantis
Lehrerin für Deutsch, Geschichte, Politik & Wirtschaft / seit August 2016 in Pension
Leiterin der Feedback-AG bis 2016
Andreas Dietwald
Lehrer  für Kunst und Französisch
Seit 2016 Leiter der Feedback-AG
www.feedback-goethe.de