5 Tipps für Feedback im Unterricht

1. Ihre Schüler wissen es am besten

Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie schon vorher wissen, was Ihre Schüler wollen. Und gehen Sie nicht davon aus, dass Dinge die andere Schüler in anderen Klassen glücklich gemacht haben, auch mit Ihren neuen Schülern in der neuen Klasse funktionieren werden. Lehrer tendieren dazu, Verbesserungen sehr generell anzugehen. Zum Beispiel auf Grundlage eines Buches oder einer Fortbildung. Für die Unterrichtsentwicklung ist ein konkreter, situativer Ansatz viel wirkungsvoller. Benutzen Sie Schülerfeedback, um den Unterricht in dieser konkreten Klasse zu verbessern.

2. Starten Sie eine anonyme Umfrage

Zuerst müssen Sie herausfinden, welche Aspekte des Lernens und des Unterrichts für Ihre Schüler in dieser Klasse am wichtigsten sind. Aber wenn Sie Ihre Schüler direkt fragen, werden Sie nur selten eine offene und ehrliche Antwort bekommen. Eine Online-Umfrage ist hier hilfreich, da diese völlig anonym durchgeführt werden kann. Niemand hat Angst, eine schlechte Note zu bekommen. Sie bekommen als Lehrperson wertvolles Feedback zum Unterricht aus Sicht der Lernenden.

3. Holen Sie sich Feedback zu Themen, die Schülern wichtig sind.

Ihre Umfrage sollte Punkte umfassen, die von Ihren Schüler als wirklich relevant für das eigene Lernen in der Klasse wahrgenommen werden. Dazu könnten beispielsweise Fragen zum respektvollen Umgang, Lernmotivation, Lehrer-Schüler-Beziehung, Klassenklima, Fehlertoleranz, Wertschätzung von Schülerantworten usw. gehören. Achten Sie dabei auf die Diskrepanz zwischen Ihrer eigenen Wahrnehmung und der Schülerrückmeldung. Fragen Sie sich und Ihre Schüler, wie sie gemeinsam an einer Verbesserung des Unterrichts arbeiten können.

4. Planen Sie voraus und fokussieren Sie.

Obwohl Sie Ihre Schüler nach einer Rückmeldung zum Lehren und Lernen in der jeweiligen Klasse fragen, sollten Sie schon im Vorfeld Handlungsmöglichkeiten für die Weiterarbeit reflektieren. Bevor Sie die Umfrage starten, lohnt es sich kurz darüber nachzudenken, welche Änderungen möglich sind. Dies wird davon abhängen welche Aspekte des Fragebogens von Schülern als besonders positiv, besonders wichtig oder besonders negativ eingeschätzt werden. Nach der Umfrage sollten Sie sich auf zwei bis drei kritische Punkte konzentrieren und gemeinsam mit den Schülern unmittelbar daran weiterarbeiten.

5. Fragen Sie nicht nach Dingen, die Sie nicht ändern können.

Wenn Sie wissen, was Sie fragen möchten, sollten Sie auch klären, was nicht in den Fragebogen gehört. Es ist keine gute Idee, nach Dingen zu fragen, von denen Sie im Vorfeld wissen, dass beispielsweise die Schulordnung oder der Lehrplan eine Veränderung der Situation verhindern. Denn die Befragung Ihrer Schüler zum Unterricht ist mit dem impliziten Versprechen verbunden, dass Sie etwas an der Situation ändern wollen und können. Deshalb gilt: Fokussieren Sie auf das Lernen der Schüler und ihr eigenes unterrichtliches Handeln, um das beste aus dem Schülerfeedback herauszuholen. So können Sie den Unterricht wirksam verbessern und den Lernerfolg erhöhen.

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