Leitfaden Feedback-Gespräch

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Für das Feedback-Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern hat sich folgendes Vorgehen in der Praxis bewährt. Die einzelnen Schritte sind nicht immer zeitlich voneinander abzugrenzen. Die Phasen können je nach Klasse, Lehrkraft und Situation zeitlich und methodisch unterschiedlich ausgestaltet werden. Sie können den Leitfaden für Feedback-Gespräche kostenlos herunterladen, ausdrucken und an Kolleg/innen weitergeben (CC BY-SA 4.0).

Download (PDF)

1. Dank an die Feedback-Geber

Der Dank an die Schülerinnen und Schüler geht der Präsentation der Ergebnisse voraus.

  • “Vielen Dank für eure Rückmeldungen zum Unterricht!”

2. Präsentation der Ergebnisse

Gerade bei längeren Fragebogen empfiehlt sich als Einstieg die Textzusammenfassung zu den wichtigsten Bereichen (positiv/negativ/kontrovers) oder die Konzentration auf Teilergebnisse. Die Präsentation kann am Beamer, am Smartboard, auf den Endgeräten der Schüler/innen oder per Papierausdruck erfolgen.

  • “Ich möchte euch nun die Ergebnisse präsentieren, um sie mit euch gemeinsam zu diskutieren.”

3. Rückfragen bei Klärungsbedarf

Klärungsbedarf nach der Präsentation der Ergebnisse besteht erfahrungsgemäß auf beiden Seiten. Es lohnt sich, genügend Gesprächszeit einzuräumen, um ein gemeinsames Verständnis des Lernprozesses zu etablieren.

  • “Zu welchen Fragen oder Rückmeldungen besteht von eurer Seite noch Klärungsbedarf?”
  • “Welche Rückmeldungen haben euch besonders überrascht? Warum?”
  • “Könnt ihr mir zu folgenden Rückmeldungen eine konkrete Unterrichtssituation als Beispiel nennen und erläutern?”

4. Schwerpunkte und Ideen für die Weiterarbeit

Fassen Sie die Diskussion zusammen und konzentrieren Sie sich für die Weiterarbeit auf zwei bis drei konkrete Schwerpunkte, die Sie als Lehrkraft mit der Klasse gemeinsam verändern können bzw. verändern wollen.

  • “Nach der Diskussion erscheint es mir sinnvoll, dass wir uns für die nächsten Schritte auf zwei bis drei Schwerpunkte beschränken. Bei folgenden Punkten können wir gemeinsam etwas verändern: …”
  • “Welche Ideen habt ihr, um den Unterricht in den genannten Bereichen zu verbessern?”
  • “Was können wir / können einzelne Schüler / kann ich als Lehrkraft tun, um die Situation zu verändern?”

5. Ziele festlegen

Aus der Ideensammlung wählen Sie als Lehrkraft konkrete Maßnahmen für die Weiterarbeit aus. Es ist wichtig, den Schülerinnen und Schülern die Gründe der Auswahl transparent zu machen. Sagen Sie auch, warum bestimmte Maßnahmen (zunächst) nicht umgesetzt werden. Die Veränderungen können einzelne Personen, eine Teilgruppe bzw. die gesamte Klasse betreffen.

  • “Vielen Dank für die zahlreichen Ideen! Ich schlage vor, folgende Maßnahmen umzusetzen: […] Wir sollten uns zunächst auf wenige, kleine Schritte konzentrieren, damit wir wirklich etwas verändern können.”
  • “Folgende Vorschläge können wir zunächst nicht umsetzen: […] Denn diese Maßnahmen können wir als einzelne Klasse nicht verändern. Sie betreffen die gesamte Schule / dies ist im Schulgesetz anders festgelegt / dies passt nicht zu meiner persönlichen Sicht auf meine Lehrerrolle / …”
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Das Ziel von Schülerfeedback: Über das Lernen ins Gespräch kommen.

Allgemeine Hinweise zum Schülerfeedback

Ziel des Schülerfeedbacks ist es, auf Grundlage der Ergebnisse über das Lehren und Lernen im Unterricht ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Schwerpunkte und Maßnahmen für die Weiterarbeit festzulegen.
Die Schülerinnen und Schüler können im Feedback-Gespräch ihre anonymen Rückmeldungen erläutern, ergänzen und begründen. Die Lehrkraft moderiert das Feedback-Gespräch, bringt aber auch die eigene Einschätzung in die Diskussion mit ein.
Schülerfeedback ist als partizipativer, schüleraktivierender Prozess angelegt. Die Steuerung des Prozesses liegt nichtsdestotrotz in der Hand der Lehrkraft als Feedback-Empfänger. Damit Sie sich selbst wie auch Ihre Schülerinnen und Schüler nicht überfordern, empfiehlt es sich, den Prozess als Lehrkraft aktiv (mit) zu gestalten und nicht zu viel Verantwortung an die Schülergruppe abzugeben. Dies gilt insbesondere in der Anfangsphase des Feedbacks.

Unterrichtsentwicklung als Prozess

Es empfiehlt sich nach einigen Wochen die Umsetzung der vorgeschlagenen Änderungen in einer weiteren Feedback-Runde zu überprüfen und konsequent an den Veränderungen weiterzuarbeiten. Sie können anhand der Schwerpunkte ganz einfach zwei bis drei Fragen formulieren. Ihre Schülerinnen können Ihnen dann eine Rückmeldung geben, inwiefern die Ziele aus ihrer Sicht bereits umgesetzt sind. Dies kann im offenen oder geschlossenen Antwortformat erfolgen:

  • “Inwiefern wurden die Vereinbarungen zu Ziel 1 aus deiner Sicht umgesetzt?“

Vollständig umgesetzt / Großteils umgesetzt / Kaum umgesetzt / Keine Veränderung

  • “Was hat sich bei Ziel 1 aus deiner Sicht verändert?“

Offenes Antwortformat.

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Mit der Edkimo-App können Sie erprobte Fragebogen-Vorlagen verwenden, eigene Fragen ergänzen oder Ihre eigenen Fragebögen entwerfen. Die Umfrage und Auswertung erfolgen zeitsparend online. Sie können nach der Umfrage direkt die Ergebnisse mit der Klasse diskutieren.

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